37.5. Methoden zur Überwachung der Effektivität der Sicherungsbeziehungen
Mit der Einführung von IFRS 9 wird die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen im Volkswagen Konzern im Wesentlichen prospektiv mit der Critical-Terms-Match-Methode durchgeführt. Die retrospektive Betrachtung der Sicherungswirksamkeit erfolgt mittels eines Tests auf Ineffektivitäten in Form der Dollar-Offset-Methode. Bei der Dollar-Offset-Methode werden die in Geldeinheiten ausgedrückten Wertänderungen des Grundgeschäfts mit den in Geldeinheiten ausgedrückten Wertänderungen des Sicherungsgeschäfts verglichen.
Hierzu werden die kumulierten Wertänderungen der designierten Spot-Komponente des Sicherungs- und des Grundgeschäfts gegenüberstellt. Bei Nichtvorliegen eines Critical-Terms-Match wird für die nicht designierten Komponenten analog vorgegangen.
Im Rahmen von Sicherungsbeziehungen mit Zinsswaps oder Zinswährungsswaps ist der Volkswagen Konzern durch die IBOR-Reform Unsicherheiten hinsichtlich des Zeitpunkts, der Höhe der IBOR-basierten Cash-flows oder des gesicherten Risikos des Grundgeschäfts beziehungsweise des Sicherungsinstruments ausgesetzt. Der Volkswagen Konzern nimmt die mit den Standardänderungen einhergehenden Erleichterungen, unabhängig von der Restlaufzeit der in den Sicherungsbeziehungen enthaltenen Grundgeschäfte und Sicherungsinstrumente, für alle Sicherungsbeziehungen in Anspruch, die von den zuvor genannten Unsicherheiten aus der IBOR-Reform betroffen sind.
Die Unsicherheiten beziehen sich auf die Referenzzinssätze GBP LIBOR, AUD BBSW, NOK OIBOR, USD LIBOR und CAD CDOR. Im Fall von Fair-Value-Hedges bezieht sich die Unsicherheit auf die Identifizierbarkeit der Risikokomponente, die aus der Änderung des beizulegenden Zeitwerts zur Absicherung von Wertänderungsrisiken von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten resultiert. Bei Cash-flow-Hedges, bei denen Risiken aus der Veränderung künftiger Zahlungsströme abgesichert werden, bezieht sich die Unsicherheit auf die hochwahrscheinliche Erwartung von gesicherten zukünftigen variablen Cash-flows. Die voraussichtlichen Auswirkungen aus der IBOR-Reform werden fortlaufend beurteilt sowie erforderliche Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet. Mit den Maßnahmen soll durch Anpassung von Systemen und Prozessen sichergestellt werden, dass für die von der IBOR-Reform abgelösten Referenzzinssätze ein zeitgerechter Ersatz durch die neuen Referenzzinssätze erfolgen kann. Der Referenzzinssatz SONIA steht im Volkswagen Konzern aufgrund der bereits fortgeschrittenen Marktakzeptanz sowie der Wesentlichkeit der betroffenen Transaktionen zurzeit im Fokus.
NOMINALVOLUMEN DER DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTE
Die Nominalbeträge von Sicherungsinstrumenten, die den oben beschriebenen Unsicherheiten aus der IBOR-Reform ausgesetzt sind, betragen insgesamt 35.389 Mio. €. Davon entfallen auf den GBP LIBOR 13.112 Mio. €, auf den AUD BBSW 2.675 Mio. €, auf den NOK OIBOR 1.432 Mio. €, auf den USD LIBOR 12.847 Mio. € sowie auf den CAD CDOR 3.990 Mio. €.
In der nachfolgenden Übersicht wird das Restlaufzeitprofil der Nominalbeträge der Sicherungsinstrumente, welche nach den Regeln des Hedge Accounting im Volkswagen Konzern abgebildet werden, sowie Derivate, welche außerhalb des Hedge Accounting abgebildet werden, dargestellt:
(XLS:) Download |
NOMINALVOLUMEN DER DERIVATIVEN FINANZINSTRUMENTE |
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RESTLAUFZEIT |
NOMINALVOLUMEN GESAMT |
NOMINALVOLUMEN GESAMT |
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Mio. € |
bis 1 Jahr |
1 ‑ 5 Jahre |
über 5 Jahre |
31.12.2019 |
31.12.2018 |
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Nominalvolumen der Sicherungsinstrumente im Hedge Accounting |
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Absicherung des Zinsrisikos |
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Zinsswaps |
19.308 |
44.123 |
6.029 |
69.460 |
61.086 |
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Absicherung des Währungsrisikos |
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Devisenterminkontrakte/ |
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Devisenterminkontrakte/ |
6.886 |
3.983 |
– |
10.869 |
9.412 |
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Devisenterminkontrakte/ |
11.908 |
13.245 |
– |
25.153 |
18.270 |
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Devisenterminkontrakte/ |
8.458 |
12.905 |
2.603 |
23.965 |
18.863 |
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Devisenterminkontrakte/ |
19.706 |
14.384 |
1 |
34.091 |
26.770 |
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Devisenoptionskontrakte |
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Devisenoptionskontrakte USD |
3.857 |
4.899 |
– |
8.755 |
9.683 |
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Devisenoptionskontrakte CNY |
2.047 |
– |
– |
2.047 |
4.062 |
|||||
Devisenoptionskontrakte übrige Währungen |
1.692 |
2.703 |
– |
4.395 |
4.210 |
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Kombinierte Absicherung |
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Zins-/Währungsswaps |
1.698 |
530 |
– |
2.228 |
2.325 |
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Nominalvolumen Sonstige Derivate |
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Absicherung des Zinsrisikos |
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Zinsswaps |
22.873 |
27.918 |
20.060 |
70.852 |
66.358 |
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Absicherung des Währungsrisikos |
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Devisenterminkontrakte/ |
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Devisenterminkontrakte/ |
6.293 |
4.620 |
585 |
11.498 |
12.403 |
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Devisenterminkontrakte/ |
19.740 |
1.362 |
4 |
21.105 |
17.537 |
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Devisenoptionskontrakte |
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Devisenoptionskontrakte USD |
188 |
– |
– |
188 |
– |
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Devisenoptionskontrakte übrige Währungen |
487 |
– |
– |
487 |
215 |
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Kombinierte Absicherung |
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Zins-/Währungsswaps |
6.008 |
6.543 |
949 |
13.499 |
12.450 |
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Absicherung des Rohstoffpreisrisikos |
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Warenterminkontrakte Aluminium |
1.148 |
1.894 |
– |
3.041 |
2.131 |
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Warenterminkontrakte Kupfer |
293 |
663 |
– |
956 |
686 |
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Warenterminkontrakte Nickel |
157 |
1.335 |
584 |
2.075 |
235 |
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Warenterminkontrakte übrige |
101 |
87 |
– |
188 |
201 |
Sowohl durch Gegengeschäfte geschlossene Derivate als auch die Gegengeschäfte sind in dem jeweiligen Nominalvolumen berücksichtigt. Die Gegengeschäfte kompensieren Effekte aus den ursprünglichen Sicherungsgeschäften. Ohne die Berücksichtigung der Gegengeschäfte wäre das jeweilige Nominalvolumen deutlich niedriger. Zusätzlich zu den Derivaten, die zur Devisen-, Zins- und Preissicherung eingesetzt werden, bestanden am Bilanzstichtag Optionen und sonstige Derivate auf Eigenkapitalinstrumente im Wesentlichen im Rahmen von Fondsinvestitionen mit einem Nominalvolumen von 18,2 Mrd. € (Vorjahr: 3,8 Mrd. €), deren Restlaufzeit unter einem Jahr beträgt. Ebenfalls im Rahmen von Fondsinvestitionen bestanden Kreditausfallsicherungen mit einem Nominalvolumen in Höhe von 30,6 Mrd. € (Vorjahr: 21,0 Mrd. €).
Aufgrund einer Verringerung von Planzahlen wurden bestehende Cash-flow-Hedge Beziehungen mit einem Nominalvolumen von 162 Mio. € (Vorjahr: 53 Mio. €) aufgelöst. Darüber hinaus waren aufgrund interner Risikovorgaben Sicherungsbeziehungen aufzulösen.
Die Realisierung der Grundgeschäfte der Cash-flow-Hedges wird korrespondierend zu den in der Tabelle ausgewiesenen Laufzeitbändern der Sicherungsgeschäfte erwartet. Im Rahmen von Cash-flow-Hedges hat der Volkswagen Konzern zur Absicherung des Zinsrisikos den durchschnittlichen Sicherungszins von 1,68 % erzielt. Darüber hinaus haben sich zur Absicherung des Währungsrisikos für die wesentlichen Währungspaare folgende Sicherungskurse ergeben: 1,20 EUR/USD; 0,88 EUR/GBP; 8,14 EUR/CNY.
Marktwerte der Derivat-Volumina werden anhand der Marktdaten des Bilanzstichtags sowie geeigneter Bewertungsmethoden ermittelt. Folgende Zinsstrukturen wurden der Ermittlung zugrunde gelegt:
(XLS:) Download |
in % |
EUR |
CAD |
CHF |
CNY |
CZK |
GBP |
JPY |
SEK |
USD |
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Zins für sechs Monate |
−0,3774 |
1,9480 |
−0,5622 |
2,9797 |
2,1445 |
0,7651 |
−0,1787 |
0,1852 |
1,8264 |
|||||||||
Zins für ein Jahr |
−0,3674 |
1,9659 |
−0,5146 |
2,9918 |
2,2949 |
0,7386 |
−0,0877 |
0,1970 |
1,7630 |
|||||||||
Zins für fünf Jahre |
−0,1195 |
2,0300 |
−0,4360 |
3,4000 |
2,0600 |
0,8844 |
0,0250 |
0,3900 |
1,6866 |
|||||||||
Zins für zehn Jahre |
0,2110 |
2,1150 |
−0,1120 |
4,1500 |
1,7250 |
1,0172 |
0,1263 |
0,6900 |
1,8350 |