34 IFRS 16 (Leasingverhältnisse)

1. LEASINGNEHMERBILANZIERUNG

Der Volkswagen Konzern tritt im Wesentlichen durch die Anmietung von Büroausstattung, Immobilien und sonstigen Produktionsmitteln als Leasingnehmer auf. Die Leasingverträge werden individuell verhandelt und beinhalten eine Vielzahl an Vertragsbedingungen. Nutzungsrechte aus Leasingverträgen sind in den Posten der Bilanz mit folgenden Werten enthalten:

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AUSWEIS UND ENTWICKLUNG DER NUTZUNGSRECHTE AUS LEASINGVERHÄLTNISSEN
VOM 1. JANUAR BIS ZUM 31. DEZEMBER 2019

Mio. €

 

Nutzungs­rechte für Grund­stücke, grundstücks­gleiche Rechte und Bauten ein­schließlich der Bauten auf fremden Grund­stücken

 

Nutzungs­rechte für Tech­nische Anlagen und Maschinen

 

Nutzungs­rechte für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung

 

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand am 01.01.2019

 

5.139

 

77

 

294

 

5.510

Währungsänderungen

 

82

 

0

 

1

 

83

Änderungen Konsolidierungskreis

 

13

 

 

0

 

13

Zugänge

 

1.201

 

5

 

459

 

1.666

Umbuchungen

 

−8

 

−39

 

−5

 

−52

Als Zur Veräußerung gehalten klassifiziert

 

9

 

 

1

 

10

Abgänge

 

166

 

0

 

11

 

177

Stand am 31.12.2019

 

6.253

 

44

 

738

 

7.034

Abschreibungen
Stand am 01.01.2019

 

63

 

17

 

4

 

84

Währungsänderungen

 

3

 

0

 

0

 

4

Änderungen Konsolidierungskreis

 

1

 

 

 

1

Zugänge planmäßig

 

810

 

6

 

126

 

942

Zugänge außerplanmäßig

 

 

 

 

Umbuchungen

 

−8

 

 

0

 

−8

Als Zur Veräußerung gehalten klassifiziert

 

1

 

 

0

 

1

Abgänge

 

19

 

0

 

4

 

23

Zuschreibungen

 

 

 

0

 

0

Stand am 31.12.2019

 

848

 

23

 

126

 

998

Nettobuchwert am 31.12.2019

 

5.404

 

21

 

611

 

6.036

Aus der Untervermietung von Nutzungsrechten ergaben sich im Geschäftsjahr Erträge in Höhe von 20 Mio. €.

Der Bewertung von Nutzungsrechten aus Leasingverträgen sowie der damit verbundenen Leasingverbindlichkeit liegt eine bestmögliche Schätzung hinsichtlich der Ausübung von Verlängerungs- und Kündigungsoptionen zugrunde. Falls sich wesentliche Änderungen der Rahmenbedingungen oder des Vertrages ergeben, wird diese Einschätzung aktualisiert.

Die folgenden Tabellen zeigen die Zuordnung der Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz und geben einen Überblick über deren vertragliche Fälligkeiten:

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ZUORDNUNG DER LEASINGVERBINDLICHKEITEN ZU DEN JEWEILIGEN BILANZPOSTEN

Mio. €

 

31.12.2019

 

 

 

Langfristige Finanzschulden

 

5.208

Kurzfristige Finanzschulden

 

1.002

Buchwert der Leasingverbindlichkeiten

 

6.210

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FÄLLIGKEITSANALYSE DER LEASINGVERBINDLICHKEITEN

 

 

VERBLEIBENDE VERTRAGLICHE FÄLLIGKEITEN

 

 

Mio. €

 

bis 1 Jahr

 

1 ‑ 5 Jahre

 

über 5 Jahre

 

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leasingverbindlichkeiten zum 31.12.2019

 

1.002

 

2.613

 

2.595

 

6.210

Für Leasingverbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr Zinsaufwendungen in Höhe von 230 Mio. € angefallen.

Für geringwertige und kurzfristige Leasingverhältnisse werden keine Nutzungsrechte aktiviert. Die Aufwendungen für die Anmietung geringwertiger Leasinggegenstände betrugen im Geschäftsjahr insgesamt 270 Mio. €. In dieser Zahl sind keine Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse enthalten, die im Geschäftsjahr insgesamt 333 Mio. € betrugen. Auf variable Leasingaufwendungen, die nicht in die Bewertung der Leasingverbindlichkeiten einbezogen werden, entfallen im Geschäftsjahr 1 Mio. €.

Insgesamt ergab sich aus Leasingnehmerverhältnissen im Geschäftsjahr ein Zahlungsmittelabfluss von 1.797 Mio. €.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der möglichen zukünftigen Zahlungsmittelabflüsse, die nicht bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeiten berücksichtigt wurden:

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Mio. €

 

2019

 

 

 

Mögliche Zahlungsmittelabflüsse aufgrund von

 

 

Variablen Leasingzahlungen

 

1

Restwertgarantien

 

0

Verlängerungsoptionen

 

3.575

Kündigungsoptionen

 

3

Leasingverhältnissen, die noch nicht begonnen haben (vertragliche Verpflichtung)

 

359

 

 

3.938

2. LEASINGGEBERBILANZIERUNG

Der Volkswagen Konzern tritt als Leasinggeber sowohl im Rahmen des Finanzierungsleasinggeschäfts als auch des Operating-Leasinggeschäfts auf. Gegenstand dieser Geschäfte sind im Wesentlichen Kraftfahrzeuge sowie in geringem Umfang Grundstücke, Gebäude und Ausstattungsgegenstände für Handelsbetriebe.

Den Ausfallrisiken von Leasingforderungen trägt der Volkswagen Konzern durch die Bildung von Wertberichtigungen gemäß den Vorschriften des IFRS 9 in vollem Umfang Rechnung. Risiken aus den Leasingverträgen zugrundeliegenden Vermögenswerten begegnet der Volkswagen Konzern als Leasinggeber unter anderem durch die Berücksichtigung von erhaltenen Restwertgarantien für Teile des Leasingportfolios sowie durch die Berücksichtigung von zukunftsgerichteten Restwertprognosen auf Basis von internen und externen Informationen im Rahmen des Restwertmanagements. Die Restwertprognosen werden regelmäßig überprüft.

2.1 OPERATING-LEASING-VERHÄLTNISSE

Die im Rahmen von langfristigem Operating-Leasing Vermieteten Vermögenswerte beliefen sich zum Ende des Geschäftsjahres auf 49.476 Mio. €. Während 538 Mio. € auf als Finanzinvestition gehaltene Immobilien entfallen, belaufen sich die in der Bilanz separat als Vermietete Vermögenswerte ausgewiesenen Vermögenswerte auf 48.938 Mio. €. Diese beinhalten im Wesentlichen Fahrzeuge in Höhe von 48.853 Mio. € sowie Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken in Höhe von 78 Mio. €. Die restlichen Vermögenswerte entfallen auf Technische Anlagen und Maschinen sowie andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung. Weitere Angaben zur Wertentwicklung der Als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien und der Vermieteten Vermögenswerte finden sich in der Angabe „Vermietete Vermögenswerte und Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien".

Aus den erwarteten, ausstehenden, nicht abgezinsten Leasingzahlungen aus Operating-Leasing-Verhältnissen werden in den nächsten Jahren folgende Zahlungseingänge erwartet:

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Mio. €

 

2020

 

2021

 

2022

 

2023

 

2024

 

Ab 2025

 

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leasingzahlungen

 

9.370

 

6.436

 

3.677

 

997

 

338

 

344

 

21.164

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AUFGLIEDERUNG DER ERTRÄGE AUS OPERATING-LEASING-VERHÄLTNISSEN

Mio. €

 

2019

 

 

 

Leasingerträge

 

12.014

Erträge aus variablen Leasingzahlungen

 

13

Summe

 

12.027

2.2 FINANZIERUNGSLEASING-VERHÄLTNISSE

Im Geschäftsjahr ergaben sich Zinserträge aus der Nettoinvestition in die Leasingverhältnisse in Höhe von 2,4 Mrd. €. Darüber hinaus ergaben sich Veräußerungsgewinne aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen in Höhe von 1,2 Mrd. €.  

In der folgenden Tabelle ist die Überleitung der ausstehenden Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verträgen zum Nettoinvestitionswert dargestellt:

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Mio. €

 

31.12.2019

 

 

 

Nicht abgezinste Leasingzahlungen

 

54.302

Nicht garantierter Restbuchwert

 

4.112

Noch nicht erwirtschaftete Zinserträge

 

−3.789

Risikovorsorge auf Leasingforderungen

 

−971

Nettoinvestitionswert

 

53.652

Aus den erwarteten, ausstehenden, nicht abgezinsten Leasingzahlungen aus Finanzierungsleasing-Verhältnissen werden in den nächsten Jahren folgende Zahlungen erwartet:

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Mio. €

 

2020

 

2021

 

2022

 

2023

 

2024

 

Ab 2025

 

Gesamt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Leasingzahlungen

 

19.428

 

14.590

 

12.179

 

6.883

 

847

 

373

 

54.302